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Künstler: Pink cream 69

Alben: One size fits all/Games people play

Erscheinungsjahr: 1991/1993

Anspieltipp: Sings of danger/Till you're mine

Autor: Tobias

Vielleicht sogar schon mit ihrem gleichnamigen Debütalbum aus dem Jahre 1989, ganz sicher aber mit ihrem 91er Nachfolger „One size fits all“ haben sich Pink cream 69 aus Karlsruhe an die Spitze des deutschen Melodic Rock gespielt. Selbstredend dürfte dies wohl auch mit Frauenschwarm und Weltklasse-Sänger Andi Deris zusammenhängen, hat Deris doch einer der besten Melodic Rock und Power Metal Röhren inne, was alle halbwegs Musikinteressierten spätestens seit seinen Engagement bei den großartigen und weltbekannten Helloween erkannt haben dürften. Doch bevor Deris Richtung Hamburg abwanderte, um die schwächelnden Kürbisköpfe  zu “retten“, erschien 1993 das letzte Pink cream Album veredelt mit seiner Stimme, namentlich „Games people play“, dass in Melodic Rock Kreisen längst als Klassiker gehandelt wird. Grund genug also, sich der letzten beiden Pinkie-Outputs der Deris-Ära in einem ausführlichen Doppel-Review zu widmen.

Dabei sind beide Platten nicht nur qualitativ, sondern auch musikalisch nahezu identisch ausgefallen, denn Pink Cream 69 überzeugen vor allen Dingen durch melodische und eingängige Songs, die wohl irgendwo im Mid- bzw. im gehobenen Mid-Tempo anzusiedeln sind, und bereits nach einem Hördurchlauf locker nachgeträllert werden können. Interessant ist dabei immer wieder zu beobachten, dass sich schon damals immer wieder Versatzstücke der “neuen“ Pink cream 69 sowie der Helloween Schaffensphase mit Deris eingeschlichen haben. So gibt es tatsächlich nämlich schon gute 10 Jahre vor „Sonic dynamite“ und „Thunderdome“ die Alfred Kofflerschen Gitarrenläufe, die die Pinkies im neuen Jahrtausend so auszeichnen. So dürfen beispielsweise sowohl der One size fits all-Opener „Livin’ my life for you“, sowie der heimliche Hit des Nachfolgealbums „Till you’re mine“ als virtuose Vorboten für die aktuellsten Pink Cream-Outputs qualifiziert werden. Ganz deutlich bemerkt der geneigte Hörer aber auch immer wieder, wie sehr Andi Deris mit seinem Songwriting und seiner Stimme seiner neuen Band Helloween den berühmten Stempel aufgedrückt hat. Unter anderem mit den Stücken „Shattered“ und „Still live“ von „Games people play“ gibt es schließlich einige Songs, die stilistisch wohl auch auf Helloweens „Master of the rings“ oder „Time of the oath“ gepasst hätten, während das unendlich geile „Sings of danger“ vom 91er Silberling wohl die perfekte Symbiose aus neuen Pink cream 69 und Helloween Platten darstellt. Wer beide Bands auch nur Ansatzweise mag, muss diesen Song einfach lieben.

Stellt man diese Beobachtungen aber einmal beiseite so gibt es auf beiden Alben wirklich höchst ansprechende musikalische Kost geboten, für die sich nicht nur viele deutsche Melodic Rock Kapellen ein Bein ausreißen würden. Gerade so eine abwechslungsreiche und vor allem atemberaubende “Passage“ wie auf „Games people play“, die von Track 3 „Keep your eye on the twisted“ bis Track 9 (!) „Still alive“ andauert, gibt es nur auf den allerwenigsten Silberling zu bewundern. Abgerundet werden dabei beide Scheiben von jeweils 2 traumhaften Balladen (als da wären „Ballerina“ und „Where the eagle lerans to fly“ auf „One size fits all“ und „Somedays i sail“ und das abschließende „Don’t let it all come down“ auf „Games people play“), die die sonst eigentlich sehr fröhliche Stimmung der Platten mit ergreifenden Arrangements und Lyrics gekonnt einzudämmen wissen, so dass der Hörer den Eindruck vermittelt bekommt, die Pinkies könnten wohl jeden erdenklichen Gefühlszustand hervorragend intonieren. Am ehesten sind diese Stücke mit den Balladen auf Deris’ erstem Solo Album „Come in from the rain“ zu vergleichen, die vom Songaufbau und von der Gesangsleistung diesen Nummern sehr ähnlich sind. Dabei gehört besonders „Where the eagle learns to fly“ zu den vielleicht besten Melodic Rock Balladen, die ich kenne. Gänsehaut garantiert!

Wie bereits oben angedeutet, sei abschließend nochmals aufgegriffen, dass der Konsument es mit zwei qualitativ absolut ebenbürtigen Scheiben zu tun kriegt. Während „Games people play“ wohl die stärkeren Einzelsongs vorweisen kann („Till you’re mine“), wartet „One size fits all“ mit dem insgesamt betrachtet etwas abwechslungsreicheren Album auf („Stray kid“, „Piggy back bitch“). Im Ganzen bekommt der Hörer aber 24 saustarke Songs geboten, die wenn überhaupt nur ein kleines Problem haben: Die letzten beiden Alben der Karlsruher Buben mit Leadvocalist David Readman sind doch tatsächlich noch etwas besser!

 

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